Der Weg des Roten
Ich rufe in diesen Kreis, um sich dem Streit zu stellen:
Den, der sein Banner im Blut seiner Feinde färbt.
Den, dessen Ehre mehr bedeutet als das Leben.
Den, der immer kämpft und niemals weicht.
Ich rufe in den Kreis den Roten Avatar!
Der Rote Drache ist voller Tatendrang, er hält nicht viel von Redenschwingern und Wortakrobaten. Einzig wenn Worten auch Taten folgen, zeigt er sich zufrieden. Seine Streiter gehen Herausforderungen nicht aus dem Weg, seine Anhänger stehen aufrecht und sterben lieber, als auf Knien zu leben. Ruhm und Ehre, dafür lohnt es sich, eine Klinge zu ziehen. Rot ist das Schwert unter den Drachen und bringt Vernichtung und Verderben unter die Feinde des Kreislaufes. Sein innerer Widerstreit ist der Blutdurst, denn ist erst einmal das Schwert gezogen, gibt es wenig, was dem Morden Einhalt gebietet.
Wann immer ein Schwert gezogen wird, treffen sich die Kämpfer auf seinem Schlachtfeld, dem Tempel des Roten Drachen.
Der Rote Avatar stand mit grimmiger Zufriedenheit da und gab die Weisung an seine Streiter: „Schärft die Waffen, rüstet euch und seid bereit, denn wir ziehen erneut zusammen in den großen Kampf. Wer auch immer siegen mag, zuerst muss er uns überwinden!“
Das Lager des roten Drachen
Der Rote Drache steht für Tat, Ehre und Kampf, aber auch für den Blutdurst; unter seinem Banner versammeln sich alle möglichen Arten von Kriegerinnen und Kriegern. Das Rote Lager versteht sich als die gepanzerte Faust des Drachenkreislaufes und verteidigt diesen. Doch nicht nur Krieger folgen dem Roten Weg, auch alle anderen, die Worten Taten folgen lassen wollen, sind hier willkommen. So findet man im Roten Lager viele Handwerker, deren Patron der Rote Drache ist, außerdem Heiler, Priester, Gelehrte und vieles mehr. Auch fantastische Konzepte sind hier willkommen, solange sie kämpfen oder die Kämpfer unterstützen können. Das schließt auch Kampfmagier mit ein. Sowohl kleine als auch große Gruppen werden durch die geschaffenen Strukturen schnell aufgenommen und in das Rote Lager integriert; auf dem Schlachtfeld ist das Rote Heer eine gut eingespielte Formation.
Es ist nicht einfach, dem Weg des Roten Drachen zu folgen. Der Rote Drache ist das Schwert des Drachenkreislaufes, er ist der Krieger und der Verteidiger; der Rote Drache und all jene, die ihm folgen, sind die gepanzerte Faust der Drachen.
Seine Aufgabe ist es zudem auch, darauf zu achten, dass der Kreislauf der Drachen stark bleibt und durch nichts bedroht wird. Ist das der Fall, so tritt der Rote Drache dieser Gefahr entgegen.
Jedes Jahr beugen sich selbst seine Geschwister dem Weg des Kampfes und suchen im Wettstreit den Herrscher für das nächste Jahr aus – und egal, ob der Rote auf dem Thron sitzt, gewonnen hat er immer.
Doch nicht der Kampf ist es, der den Roten Drachen hauptsächlich ausmacht, vielmehr ist dies die Tat.
So wie Silber der Anfang des Kreislaufes ist und Schwarz das Ende, so steht der Rote Drache für das Fortschreiten im Kreislauf – er ist das Handeln, er ist die Tatkraft.
Also können Anhänger des Roten Drachen aus den verschiedensten Professionen und gesellschaftlichen Schichten kommen: Der ehrbare Handwerker, die tapfere Soldatin, der fleißige Bauer, die gewissenhafte Heilerin, der charismatische Ritter, die blutdürstige Barbarin, der geschickte Dieb und die leidenschaftliche Priesterin – sie alle folgen dem Weg des Roten, manche mehr, manche weniger, und dabei ist es egal, ob Mensch, Zwerg, Elb, Halbling oder Ork.
Und so verwundert es nicht, dass seit jeher der Rote Drache ein ganz besonderes Interesse an den Sterblichen hat und sie viel lehrte. Denn wer handelt, der folgt dem Roten, und Handeln ist das Los der Sterblichen. Doch auch Worte verachtet der Rote nicht, wenn es derer nicht zu viele sind und danach auch Taten folgen, denn nichts ist dem Roten mehr zuwider als eitles Geschwätz nur um des Geschwätzes willen.
Neben der Tat und dem Kampf, der ultimativen Handlung, steht der Rote für Aufrichtigkeit, Entschlossenheit und Ehrenhaftigkeit. Jedoch ist der Begriff der Roten Ehre anders zu verstehen, als er an manch verweichlichten Höfen der Sterblichen gelebt wird.
Der Rote verfolgt eine pragmatische, ja manchmal auch archaisch-wilde Ehre. Es ist nicht im Sinne des Roten, heimlich zu töten oder Waffengifte zu benutzen, auch kann einem geschlagenen Gegner, der tapfer gekämpft hat, Pardon gewährt werden. Doch ein Vorteil in der Schlacht wird ausgenutzt, um diese zu gewinnen. Heiler können gefangen genommen werden und es ist keine Schande, ein kleineres Heer anzugreifen, um ein Gefecht zu gewinnen.
Der innere Widerstreit des Roten ist der Blutdurst, denn wenn das Schwert erst einmal gezogen ist, so ist es manchmal nicht einfach, dem Morden Einhalt zu gebieten. Aber dies ist auch eine Eigenschaft, die einen Roten Krieger stark machen kann – der Blutdurst muss gemeistert werden, um in der Schlacht ein unüberwindlicher Kämpfer zu sein. Wird man aber von ihm übermannt und beherrscht, so kann man unglaubliche Verwüstungen in den Reihen des Feindes anrichten – oder eben auch unter den eigenen Verbündeten…
Der Weg des Roten ist also sehr vielschichtig und all jene, die dem Roten folgen, legen diesen Weg anders aus. Wie kann es sein, dass ein blutrünstiger Barbar neben der strahlenden Ritterin auf der Seite des Roten kämpft?
Ehre und Blutdurst sind die beiden Grenzen, die den Weg des Roten vorgeben, und dieser Weg ist breit. Ob man nun der Ehre näher steht oder dem Blutdurst, das sei jedem selbst überlassen. Gemein ist aber allen, dass sie auf diesem Weg voranschreiten und somit handeln und sich der Tat hingeben.
Denn schließlich ist es eine weitere Eigenschaft des Roten Drachen, dass er viele unter seinem Banner vereint, die zuvor niemals zusammen gestritten haben. Doch der Weg des Roten eint sie zum gemeinsamen Ziel – den Kreislauf zu verteidigen und die gepanzerte Faust zu sein!
Wenn ihr Fragen zum Lager des roten Drachen habt, stellt diese bitte im roten Lagerforum unter http://roteslager.drachenfest.info/forum.